spanischer Physiker, Politiker und Diplomat; EU-Beauftragter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) Okt. 1999 bis Dez. 2009; Parlamentsabgeordneter 1977-1995; Kulturminister 1982-1988, Wissenschaftsminister 1988-1992 und Außenminister 1992-1995; NATO-Generalsekretär 1995-1999
* 14. Juli 1942 Madrid
Herkunft
Javier Solana Madariaga wurde am 14. Juli 1942 als Sohn und drittes von fünf Kindern eines Chemieprofessors in Madrid geboren und wuchs in einer gutbürgerlichen Familie mit demokratisch-liberaler Gesinnung auf. Sein Vater Luis war unter der Diktatur Francisco Francos politischen Repressalien ausgesetzt. Seine Mutter Obdulia Madariaga Pérez († 2005) war eine Nichte des bekannten liberalen Schriftstellers und ehemaligen Außenministers der Republik, Salvador de Madariaga (1886-1978), eines entschiedenen Gegners sowohl der faschistischen wie der kommunistischen Diktatur. Der Großonkel S.s, der nach Beginn des Bürgerkrieges in Spanien 1936 ins Exil nach Oxford gegangen war, erhielt 1973 den Aachener Karlspreis. S.s älterer Bruder Luis (geb. 1935) machte eine Wirtschaftskarriere und war in der Franco-Zeit wegen seiner politischen Aktivitäten kurzzeitig inhaftiert.
Ausbildung
Der Physiker: S. besuchte das private Elite-Gymnasium El Pilar und begann anschließend ein Physikstudium an der Universität Complutense in Madrid, das er ab 1963 in den Niederlanden und in Großbritannien fortsetzte, nachdem er wegen seiner Kontakte mit der damals verbotenen Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) und der Teilnahme an ...